Starkregen 2024
21.5.2024 E-Mail an die SEF und Ortsbeirat 10
Sehr geehrte Frau Zeibekis, sehr geehrte Damen und Herren des Ortsbeirats 10,
mit der Anregung OA149 vom 15.2.2022 an den Magistrat der Stadt Frankfurt am Main fragte der Ortsbeirat 10 in Punkt 4 nach den Auswirkungen des Baus der A 661 in Bezug auf Starkregenereignisse am Frankfurter Berg. Auch fragte er nach Verbesserungen und Rückgriffsrechte oder Ansprüche z.B. gegenüber dem Land Hessen oder Bund.
Die Frage der Autobahnentwässerung spielt jedoch im Zusammenhang mit den Überflutungen am Frankfurter Berg nur eine geringe Rolle. Anhand der Starkregengefahrenkarte Frankfurt ist zu erkennen, dass die Regenmassen, die aus den Straßen des Frankfurter Bergs zwischen Homburger Landstraße, Berkersheimer Weg bis zum Azaleenweg kommen, sich an der Autobahn aufstauen.
Die Autobahn wirkt wie eine Sperre.
Das Wasser kann dadurch nicht abfließen und kommt nicht zu dem eigentlich dafür vorgesehenen großen Entlastungskanal. Vor dem Bau der Autobahn gab es keine Probleme.
Siehe hierzu die Starkregengefahrenkarte (https://geoportal.frankfurt.de):
Obwohl weitere Maßnahmen, wie z.B. die Schaffung von zusätzlichen Retentionsflächen erforderlich sind, ist die Frage zu stellen, ob die Sperre durch die Autobahn das Hauptübel ist.
Könnte das Problem nicht so gelöst werden, dass unter der Autobahn hindurch Entlastungskanäle (evtl. mit dicken Rohren) geführt werden, die die Wassermassen bei Starkregenereignissen schnell abführen oder aber an der Autobahn an der östlichen Seite entlang entsprechende große wasserabführende Rohre oder Wasserwege installiert werden, die effektiv sind.
Mit freundlichen Grüßen
Eberhard Centner und viele betroffene Nachbarn
14.5.2024 E-Mail an den Ortsbeirat 10
Sehr geehrte Damen und Herren des Ortsbeirats 10,
am 2.5.2024 gab es beim 6. „Jahrhundertregen“ innerhalb von 10 Jahren erneut viele Feuerwehreinsätze am Frankfurter Berg. Viele Keller wurden ausgepumpt und die Frage ist, wer die Kosten für diese Einsätze übernimmt. Beim vorletzten Starkregenereignis hatten wir z.B. eine Rechnung von 400,00 € für das Auspumpen von der Feuerwehr erhalten.
In Bad Homburg z.B. sieht man das anders. Hier empfiehlt Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak (CDU) dem Magistrat, das Starkregenereignis als sogenannte „besondere Lage“ einzustufen. Das bedeutet für die Betroffenen, dass sie die Einsätze der Feuerwehr nicht zu tragen haben, sondern die Allgemeinheit. (siehe https://www.fr.de/rhein-main/keine-rechnung-nach-starkregen-93068157.html )
Bis die Stadt Frankfurt am Main mit ihrem Pilotprojekt zum Starkregenschutz („Starkregenvorsorgekonzept“) am Frankfurter Berg in die Hufe gekommen ist, sollten zumindest solange die betroffenen Anwohner bei den immer wiederkehrenden Starkregenereignissen von den Kosten der Wasserbeseitigung verschont werden.
Mit der Bitte, einen entsprechenden Antrag an den Magistrat der Stadt Frankfurt zu erstellen
verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
Eberhard Centner
14.5.2024 Frankfurter Rundschau „Nach Starkregen geschlossen“
14.5.2024 Frankfurter Neue Presse : Rewe in Frankfurt nach Starkregen geschlossen – Kunden brauchen weiterhin Geduld
In diesem Artikel geht es um das Pilotprojekt zum Starkregenschutz für den Frankfurter Berg. Die Stadtentwässerung (SEF), das Umweltamt und das Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE) wollen für den Frankfurter Berg ein Starkregenschutzkonzept erarbeiten und umsetzen. Dabei wurden im ersten Schritt alle Leitungen und die Kanalisation des Frankfurter Bergs westlich der Homburger Landstrasse untersucht.
Ergebnis: „Das Kanalnetz ist bei seltenen (!) und extremen Starkregenereignissen wie dem am 2. Mai allerdings von „untergeordneter Bedeutung“ wie die Stadtregierung erklärt. Die Niederschlagsmengen könnten nur zu einem geringen Teil über die Sinkkästen und die Kanalisation abgeführt werden. Die Kanalisation auszulegen für Regenmengen von über 50 Milliliter pro Stunde und Quadratmeter bei seltenen oder für gar mehr als 90 Milliliter bei extremen Regenereignissen, sei nicht finanzierbar und dafür gebe es gar nicht genug Platz unter der Erde.
Die Stadt will deshalb aufbauend auf der Starkregengefährdungskarte ein Vorsorgekonzept für den Frankfurter Berg erarbeiten lassen. Sowohl die Grundstücke, die Kanalisation und die gesamte Oberfläche sollen dabei betrachtet werden. Mit dem Vorsorge Konzept wurde das Mainzer Ingenieursbüro Dr. Pecher AG beauftragt.“
„Im Laufe des vergangenen Sommers sollten Maßnahmen aus der Defizitanalyse abgeleitet werden. Etwa, wo Versickerungsflächen entstehen könnten und wie Wasser dort hingeleitet werden könnte. Den Menschen des Frankfurter Bergs sollten die Ergebnisse vorgestellt werden. Dazu kam es bislang nicht“
Die Stadt teit mit, es wäre alles noch „in Bearbeitung“, die Ergebnisse lägen noch nicht vor.
„Wenn das Konzept fertig sei, wolle die Stadt die Anwohner:innen informieren und die Maßnahmen „für die Umsetzung priorisieren“.“
7.5.2024 E-Mail an die Stadtentwässerung (SEF):
Sehr geehrte Frau Zeibekis,
da die Anwohner des Pilotprojekts Starkregen in Frankfurt erneut von einem sogenannten Jahrhundertregen, dem sechsten Jahrhundertregen seit 2014, am 2.5.2024 betroffen waren, möchten wir gerne wissen, was die Stadtentwässerung denn bezüglich des zweiten und wichtigsten Teil des Projekts unternommen hat.
Unter dem Motto „vollgelaufene Keller nach heftigen Regenfällen sollen der Vergangenheit angehören“ startete ja der erste Teil 2021/22, bei dem die Zuleitungen von den Häusern zur Kanalisation untersucht werden sollten, um zu prüfen, ob die Häuser Rückstauklappen haben und die Wasserleitungen in Ordnung sind.
Die Anwohner haben bereits schon sehr viel unternommen, haben beste Rückstauventile, neue Hebeanlagen, Flutschotte und viele weitere Vorkehrungen getroffen, um ihre Keller zu schützen.
Trotz allem waren wieder so gut wie alle Keller vollgelaufen, die Feuerwehr musste anrücken und es wurde die ganze Nacht und die folgenden Tage wieder versucht, die Keller trocken zu kriegen.
Das Problem dabei ist, dass der erste Teil des Pilotprojekts keine effektive Lösung bringt, solange nicht der zweite Teil des Pilotprojekts durchgeführt wird, nämlich die enormen Wassermassen zuvor von den Häusern weitestgehend fernzuhalten und abzuleiten. Nur dadurch können die bereits durchgeführten Maßnahmen der Anwohner überhaupt erst wirken. Die Wassermengen sind ansonsten einfach zu enorm.
Es wurden bereits Untersuchungen dazu durchgeführt, wie z. B. Ableitungen zu Retentionsflächen, wo sich die großen Wassermengen erst einmal sammeln können und die Kanalisation entlastet wird und damit auch keine Wildwasserverhältnisse in den Straßen und den Zuwegen zu den Häusern bilden können.
Wie der FNP vom 19. Januar 2022 zu entnehmen war, sollten Konzepte entwickelt werden, „mit denen „Flächen von der Kanalisation abgekoppelt werden können“. Das heißt, Flächen, auf denen das Regenwasser nicht über die Kanalisation abgeführt werden soll, sondern etwa auf Grünflächen, „wo es keinem weh tut, wenn das Wasser eine Weile steht und verdunstet“, erklärt Zeibekis. Damit würde die Kanalisation entlastet.“
Wann wird das realisiert?
Wann werden die erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der Anwohner umgesetzt?
Mit der Bitte um baldige Antwort
Freundliche Grüße
Eberhard Centner und viele Betroffene
3.5.2024 Frankfurter Rundschau Nach dem Starkregen: Volle Keller, strapazierte Nerven